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Energieverbrauch in der Stadtverwaltung wird weiter reduziert

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Energieverbrauch in der Stadtverwaltung wird weiter reduziert
Die Stadtverwaltung will mindestens 20 % des Erdgasverbrauchs einsparen. "Wir arbeiten intensiv an kurz- und auch langfristigen Lösungen, um den Energieverbrauch zu reduzieren", so Bürgermeister Michael Dreier. Bildrechte: Stadt Paderborn

Paderborn. Um eine Gasmangellage im Winter zu verhindern, wird die Stadt Paderborn ihren Energieverbrauch weiter reduzieren. Dafür sollen mindestens 20 % des Erdgasverbrauchs in der Stadtverwaltung eingespart. Gleichzeitig soll der Stromverbrauch zumindest konstant gehalten, im Idealfall aber sogar gesenkt werden. Es wurde ein interner Krisenstab gegründet, der gerade eine Maßnahmen- und Prioritätenliste zur Energieeinsparung erarbeitet. „In der Stadtverwaltung hat das Thema gerade eine sehr hohe Priorität. Wir arbeiten intensiv an kurz- und auch langfristigen Lösungen, um den Energieverbrauch zu reduzieren. Nur wenn wir jetzt alle gemeinsam in unserer Stadt  aktiv werden, können wir eine Mangellage verhindern“, so Bürgermeister Michael Dreier.

Was wurde bereits getan?

Zu den ersten Maßnahmen, die das Gebäudemanagement der Stadt Paderborn (GMP)
getroffen hat, zählte die Abschaltung aller Blockheizkraftwerke. Zudem wurde der Heizbetrieb ab Mai eingeschränkt, bis im Juni sämtliche Heizungen abgeschaltet wurden. Diese sollen bis Mitte September außer Betrieb bleiben, ebenso wie die meisten Warmwasserbereiter und Wärmenetze, die zu Beginn der Sommerferien abgeschaltet wurden. 

Letzteres betrifft vor allem die städtischen Sporthallen sowie die daran angeschlossenen Vereinsheime, in denen die Warmwasserbereiter vielfach über die Zentralheizungen versorgt werden. In Abstimmung mit dem Paderborner Sportservice hatte das GMP entschieden, in allen Sporthallen und Sportheimen, wo dies ohne Probleme bei der Trinkwasserhygiene möglich ist, die Warmwasserbereitung vollständig abzuschalten. Dadurch konnten die Heizungsanlagen vollständig abgestellt werden. Insbesondere in den größeren Wärmenetzen können auf diese Weise erhebliche Erdgasverbräuche durch Anlagen- und Zirkulationsverluste vermieden werden. Der Sportbetrieb bleibt auch weiterhin möglich.
Durch die bisher getroffenen Maßnahmen kann die Stadt Paderborn bis Ende September ca. 10 % des Verbrauchs einsparen. 

Neue Regelungen seit dem 1. September

Seit dem 1. September setzt die Verwaltung weitere Maßnahmen um, zu denen die Bundesregierung mit der „Kurzfristenergieversorgungssicherungsmaßnahmenverordnung (EnSikuMaV)“ verpflichtet.
Die städtischen Arbeitsräume dürfen ab sofort nur noch auf eine maximale Raumtemperatur von 19 Grad beheizt werden. Der Arbeitgeber hat zudem Sorge zu tragen, dass die Temperatur in den Arbeitsräumen nicht durch andere Heizgeräte wie etwa Heizlüfter erhöht wird. Auch Flure dürfen ab dem 1. September nicht mehr beheizt werden, dezentrale Warmwasserbereiter werden abgestellt. Ausgenommen von diesen Regelungen sind Schulen und Kindertagesstätten. 

Umfangreiches Maßnahmenpaket wird erarbeitet

Um während der Heizperiode den Erdgasverbrauch noch weiter zu senken, erarbeitet die Stadt derzeit ein umfangreiches Maßnahmenpaket. Als akute Maßnahmen zur Reduzierung des Gasverbrauchs zieht die Stadtverwaltung eine zeitlich und räumlich konzentriertere Nutzung der Flächen in Betracht, um insgesamt weniger Räume beheizen und auch beleuchten zu müssen. Dies ließe sich etwa durch die Zusammenlegung von Arbeitsräumen oder auch durch Homeoffice-Lösungen realisieren. 

Zu den mittel- und langfristigen Maßnahmen zählen unter anderem die Steigerung des Anteils von Wärmepumpen sowie die vermehrte Stromerzeugung durch Photovoltaikanalgen. Diese Maßnahmen dienen nicht nur dazu, einen Gasmangellage zu verhindern, sondern auch dem Klimaschutz. Im Rahmen der Klimaschutzstrategie der Stadt Paderborn sind zahlreiche dieser Maßnahmen bereits umgesetzt oder angestoßen worden.  

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